Geschichtliche Hintergründe

Die Stellung der Kirchenchöre innerhalb der katholische Kirche gründet auf einer langen Tradition der Kirchenmusik, insbesondere des Chorgesangs. Nach Ende des 2.Weltkrieges gab die Generalversammlung des Cäcilienverbands 1949 einen neuen Impuls für die Arbeit der Kirchenchöre in der Nachkriegszeit. Das 2.Vatikanische Konzil unterstrich die besondere Bedeutung der Kirchenchöre bei der Mitgestaltung der Liturgie. Durch das neue kirchliche Gesetzbuch CIC (Codex Iuris Canonici) von 1983 war eine rechtliche Neuerrichtung des Verbands und eine Neufassung der Satzung nötig. Sie wurde 1999 durch die Generalversammlung beschlossen und durch Erzbischof Oskar Saier am 29. März 2000 vorgenommen.

Die heilige Cäcilia

Die heilige Cäcilia ist die Schutzpatronin der Sänger, Musiker und Dichter, der Musikinstrumentenbauer (speziell der Orgelbauer, ihr wird auch die Erfindung der Orgel zugeschrieben). Zuverlässige Daten über ihr Leben und Martyrium fehlen. Vermutet wird, das ihre Vita der Regentschaft Alexander Severus (222-235), Valerian (258) oder Diokletian (304) zuzuordnen iSt.Seit der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts wird sie als Jungfrau und Märtyrerin der römischen Kirche verehrt. Cäcilias Vita ist legendär. Cäcilia stammte aus dem römischen Adelsgeschlecht der Cäcilier und wurde mit ihrem Verlobten Valerian und dessen Bruder Tiburtius, die sie für das Christentum gewonnen und Papst Urban I. getauft hatte, enthauptet, nachdem man vorher versucht hatte, sie im Dampfbad zu ersticken.Cäcilia wurde in der Calixtus-Katakombe bestattet und mit der späteren Stifterin der Kirche in Trastevere identifiziert, wo 545 am 22. November ihr Gedächtnis gefeiert wurde. Papst Paschalis I. ließ am 10. Februar 821 die Gebeine Cäcilias in die Basilika St.Cäcilia in Trastevere übertragen, die im 5.Jahrhundert durch Umwandlung ihres Wohnhauses entstanden war. Reliquien von der heiligen Cäcilia werden außer in Rom auch noch in Hildesheim und Albi aufbewahrt. Erst seit dem 15. Jahrhundert wird Caecilia als Patronin der Kirchenmusik verehrt. Durch alle Jahrhunderte hindurch war Cäcilia eine der meist dargestellten Heiligen. Häufig wird sie mit Orgel und Geige abgebildet, ebenso mit den Attributen Palme und Buch oder mit Wunden am Hals.

Die Cäcilianische Bewegung

Der italienische Komponist Giovanni Palestrina (1525-1594) begründete in Rom eine von Papst Gregor XIII. bestätigte Bruderschaft, den Verein der heiligen Cäcilia zur Pflege der geistlichen Musik. Papst Pius IX. (1848-1878) verwandelte diese Bruderschaft in eine Akademie und stiftete für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Kirchenmusik den Cäcilienorden. Die Cäcilianische Bewegung des 19. Jahrhunderts hatte die Erneuerung der Kirchenmusik im Blick, den Schwerpunkt bildete der Kirchengesang. In der Folge dieser Bewegung wurde im Jahr 1868 der “Allgemeine Cäcilienverein für die Länder der deutschen Zunge” gegründet. Für die Erzdiözese Freiburg erfolgte die Gründung des Cäcilienverbandes mit der Generalversammlung der Cäcilienvereine in Freiburg am 7. Oktober 1878. In vielen Gemeinden entstanden neue Cäcilienvereine, bereits bestehende Kirchenchöre wurden als Cäcilienvereine neu gegründet. 1892 wurden die ersten kirchenmusikalischen Fortbildungskurse durchgeführt. Damals gehörten dem Verband bereits 239 Chöre an, ihre Zahl wuchs bis 1932 auf 500 Kirchenchöre in der Erzdiözese Freiburg an. Durch eine Verfügung des Erzbischöflichen Ordinariats aus dem Jahr 1934 gehören alle Kirchenchöre in der Erzdiözese dem Cäcilienverband an.