Sonntag, 11. Oktober 2009 – Elsaß
Am Sonntagmorgen, den 11. Oktober um 8:00 Uhr hieß es für die Sänger und ihre Angehörigen früh aufstehen, da in Bad Bergzabern der Gottesdienst besucht werden sollte. Im Anschluss daran führte uns der Kaplan, Herr Stenz durch die Kirche. In St.Martin wurde am 01.01.1922 die Heilige Edith Stein getauft.
Edith Stein studierte damals Philosophie und besuchte des öfteren Ihre Mitkommilitonin Hedwig Conrad-Martius, die aus Bad Bergzabern stammte. Von ihr erhielt sie das Buch „Leben der hl. Theresa von Avila“ zum Lesen. Die nicht praktizierende Jüdin Edith Stein ist so fasziniert von diesem Buch der Heiligen, dass sie später sagt, ihr langes Suchen nach dem wahren Glauben hatte eine Ende. Nach ihrer Taufe und ihrer Tätigkeit als Lehrerin tritt Edith Stein im Jahr 1933 ins Kloster ein. Später flüchtet sie in die Niederlande, von wo aus sie nach Auschwitz deportiert wird. Sie wird im August 1942 ermordet.
Nachdem Kaplan Stenz noch auf einige Besonderheiten im Kirchenraum einging, zeigte er den Reisenden zum Abschluss dass Original Taufbuch mit dem Eintrag der Taufe von Edith Stein sowie das Originalbuch „Leben der hl. Theresa von Avila“.
Weiter geht die Fahrt vorbei am Deutschen Weintor nach Wissembourg/Elsass, wo in einem Restaurant zu Mittag gegessen wird. Anschließend steht eine Führung durch die Stadt auf dem Programm. Wissembourg, direkt hinter der deutsch/französischen Grenze, geht auf ein Benediktinerkloster im 7. Jahrhundert zurück, das sich auf einer Insel in der Lauter befand. Zuerst nur in kirchlicher Hand siedelten sich später Bürger und Handwerker an. Im 16. Jahrhundert war hier die erste protestantische Kirche des Elsass. Schöne alte Fachwerkhäuser und die Kirche St.Peter und Paul sind Zeugen der Vergangenheit und beinhalten noch besondere Schätze wie die bunten gotischen Kirchenfenster im Chor, das 11 m hohe Wandbild des hl. Christopherus, das berühmte Glasfenster Frankreichs mit dem Kopf Christi (Nachbildung, das Original ist im Museum in Straßburg) und vieles mehr. Zum Abschluss zeigte die Stadtführerin noch die regionalen Unterschiede der elsässischen Sprache an Beispielen. Nur ca. 15 km voneinander entfernt klingt es einmal alemannisch und zum anderen pfälzisch.
Nachdem noch etwas Zeit zum Bummeln war, ging die Fahrt über die hübschen Pfälzer Winzerdörfer zurück nach Speyer. Dort kehrten die Sänger im Brauhaus Domhof ein. Nach einem erlebnisreichen Tag wurde die Heimfahrt angetreten.